Höhere Mächte

aus dem Chronist-Wiki, der deutschen BIONICLE-Enzyklopädie
Version vom 5. November 2010, 17:57 Uhr von de>Nuhrii the Metruan
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Die Webserie Höhere Mächte (engl.: The Powers That Be) erschien 2010 auf BIONICLEStory.com. Die Geschichte wurde von Greg Farshtey geschrieben und die Übersetzung stammt von Nuhrii the Metruan.

Kapitel 1

Toa Gaaki setzte sich erschöpft auf einen Felsen. Zusammen mit einer Handvoll anderer Toa des Wassers, hatte sie tagelang daran gearbeitet, Meereskreaturen und anderen Bewohnern des Ozeans beim Übersiedeln aus dem ruinierten Makuta-Roboter in die Sicherheit Aqua Magnas zu helfen. Es war eine strapaziöse Arbeit, insbesondere nachdem die Mächtigste von ihnen – Gali Nuva – von Tahu für eine Sondermission weggerufen worden war.

Sie erschuf einen sachten Regen, um sich abzukühlen. Die Tropfen waren kälter, als sie erwartete, und Gaaki erschauderte sogar. Sie wandte sich um und sah den Grund für den Temperaturwechsel. Kopaka, Toa Nuva des Eises, näherte sich.

„Hast du Tahu gesehen?“, fragte er mit Dringlichkeit.

„Ist nach Norden gegangen, mit Gali, um einen Standort für Neu-Atero zu suchen“, antwortete Gaaki. „Was ist los?“

„Die Toa Mahri sind in Gefahr“, sagte Kopaka. „Wahrscheinlich sogar wir alle. So ungern ich es auch zugebe, ich denke, es ist zu viel als dass ich alleine damit fertig würde.“

Gaaki kannte Kopaka nicht gut, aber sie hatte genügend Geschichten gehört, um zu erkennen, dass ein Geständnis wie dieses ernsthaften Ärger bedeutete. Nicht zum ersten Mal bedauerte sie die Tatsache, dass sie keine wirkliche Kontrolle über ihre Maske des Hellsehens hatte. Sie gab ihr immer nur einen kurzen Ausblick auf die nahe Zukunft wenn es ihr passte, nicht auf ihren Wunsch hin. Sie brauchte jedoch keine Maskenkraft um zu sehen, wie ausgelaugt Kopaka aussah.

„Du bist müde“, sagte sie. „Ich weiß nicht, wann Tahu zurück sein wird, und es klingt so, als könne das, was auch immer du gefunden hast, nicht warten. Erzähl mir die Geschichte und mein Team wird sich die Sache mal ansehen.“

Kopaka erläuterte, wie er eine Bande barbarischer Skakdi auf einer Reise quer durch Bara Magna gesehen hatte, denen ein offenbar unterwürfiges Team aus Toa Mahri nachfolgte. Beide Gruppen folgten einem seltsamen, goldhäutigen Wesen, desgleichen Kopaka noch nie gesehen hatte. Während er zusah, erschuf das Wesen ein massives Schloss mit einem bloßen Winken seiner Hand. Er war zum Lager zurückgerannt, um die anderen Toa zu warnen und Hilfe zu suchen.

Es verstieß gegen Kopakas Natur, jemand anderes seine Arbeit für sich tun zu lassen. Aber er musste zugeben, dass Gaaki Recht hatte: er war erschöpft. Auf diese Weise in die Schlacht zu ziehen würde sowohl ihn als auch sämtliche Verbündete gefährden. Sie versprach ihm, dass die Toa Hagah nur die Situation auskundschaften und sich dann mit ihm absprechen würden, bevor sie irgendetwas unternahmen.

Kopaka verbrachte den Großteil des Tages damit, die Bemühungen der Bergungsmannschaften zu beobachten und zu helfen, wo er konnte. Gegen Abend lief ihm Pohatu Nuva über den Weg und die beiden arbeiteten zusammen, um einen kühlenden Unterschlupf für diejenigen zu schaffen, die in dem arbeiteten, was von der Bara-Magna-Wüste übrig war. Sie waren gerade damit beschäftigt, als ein fremder Toa der Luft über den Sand auf sie zu stapfte.

„Wie habt ihr sie das tun lassen können?“, verlangte der grün gepanzerte Toa zu wissen. „Wie hat irgendeiner von euch sie das tun lassen können?

Pohatu aktivierte seine Maske der Geschwindigkeit und schoss blitzschnell nach vorne, um den Neuankömmling abzufangen. „Mach mal langsam“, sagte der Toa Nuva des Steins. „Was zu tun? Wovon redest du?“

Karzahni“, spie der Toa. „Die perverseste, böseste, sadistischste Ausrede für ein Lebewesen, der ich je begegnet bin – und jemand hat ihn freigelassen. Er ist irgendwo auf diesem Planeten und ich werde ihn finden.“

„Das ist in Ordnung“, sagte Pohatu, versuchend, seine schroffe Stimme beruhigend klingen zu lassen. „Vielleicht können mein Freund und ich helfen. Aber es wäre hilfreich, wenn wir zuerst wüssten, wer du bist.“

„Mein Name ist Lesovikk“, sagte der Toa der Luft. „Und ich brauche eure Hilfe nicht. Sagt mir einfach, wo ich Karzahni finden kann, und ich kümmere mich um den Rest.“

Pohatu zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung. Bin ihm nie begegnet.“

„Die Toa Mahri hatten schon mit diesem Karzahni zu tun“, sagte Kopaka. „Aber sie sind derzeit... unabkömmlich. Dennoch, wir wissen, dass er extrem gefährlich ist. Wenn er hier frei herumläuft, werden wir bis zum Morgengrauen eine Suche organisieren.“

Lesovikk schüttelte den Kopf. „Bei Morgengrauen wird es bereits zu spät sein. Wir müssen ihn sofort finden. Wenn ihr helfen wollt, könnt ihr beim ersten Tageslicht meine Spur aufnehmen.“

Daraufhin verschwand Lesovikk in die wachsende Dunkelheit. Pohatu sah zu, wie er ging. „Dickkopf“, sagte er.

„In der Tat“, sagte Kopaka.

„Erinnert mich irgendwie an jemanden, den ich kenne“, sagte der Toa des Steins.

Kopaka funkelte ihn an. „Keine Ahnung, wen du meinst.“

* * *

Am nächsten Morgen brachen Kopaka und Pohatu auf, um Lesovikks Weg zu folgen. Kopaka hatte arrangiert, dass er sofort informiert werden würde, falls Gaaki und die Toa Hagah mit irgendwelchen Neuigkeiten zurückkehrten. Die Spur des Toa der Luft verlief nach Osten, in Richtung des Dorfes Vulcanus. Als sie sich jenem Ort näherten, verbargen die wandernden Sandkörner jegliche Hinweise auf Lesovikks Reiseweg.

„Vielleicht hat er diesen Pfad verlassen“, sagte Pohatu. „Wir haben es vielleicht übersehen.“

„Vielleicht“, sagte Kopaka. „Oder vielleicht hat er entschieden, dass es klüger wäre, seine Spuren zu verwischen.“

„Ich werde das Gelände vor uns auskundschaften“, sagte Pohatu.

„Sei vorsichtig.“

„Muss ich nicht sein“, erwiderte der Toa des Steins grinsend. „Ich bin schnell.“

Pohatu verschwand. Einen Augenblick später war er wieder da. Sein Lächeln war nicht mit ihm zurückgekehrt.

„Das solltest du dir besser ansehen“, sagte er. Er packte Kopaka und verwendete seine Maskenkraft erneut, womit er sie beide über den Sand rennen ließ. Sie kamen am Rand der Eisenschlucht zum Halt.

„Schau“, sagte Pohatu.

Kopaka spähte über den Rand der Schlucht. Am Boden konnte er die zerbrochenen Überreste eines Körpers sehen.

„Tot?“, fragte Kopaka.

„Allerdings“, sagte Pohatu. „Warte. Es wird noch besser.“

Pohatu führte Kopaka den steilen Abhang zum Boden der Schlucht hinab. Selbst der Toa des Eises, der seinen Anteil grausamer Anblicke bereits gesehen hatte, war angesichts des Schreckens der Szene betroffen. Es brauchte nur einen flüchtigen Blick, um zu bestätigen, dass die Leiche der Beschreibung entsprach, die Toa Jaller einst von Karzahni gemacht hatte.

„Also floh er aus dem Lager, kam bis hierher, stolperte und fiel in die Schlucht“, sagte Kopaka. „Schlechte Art und Weise, um zu sterben, aber soll vorkommen.“

„Falls der Sturz die Todesursache ist“, erwiderte Pohatu. „Schau dir seinen Rücken an.“

Kopaka kniete sich hin. In Karzahnis Rüstung befand sich eine Stichwunde. Sie konnte von einer Waffe stammen, oder einfach nur von einem der zerklüfteten Felsen bei seinem Sturz.

„Und jetzt schau dir das an“, sagte der Toa des Steins. Er streckte seine Hand aus. In ihr hielt er ein Schwert mit einer gekurvten Klinge. Kopaka hatte seinesgleichen bereits gesehen. Lesovikk hatte es getragen.

„Du denkst...?“

„Könnte sein“, nickte Pohatu. „Er findet Karzahni, ersticht ihn und sein Feind fällt über die Klippe in die Schlucht hinab.“

„Wenn das stimmt, hat er den Toa-Kodex gebrochen“, sagte Kopaka. „Wir müssen ihn zur Strecke bringen.“

Pohatu wollte antworten, dann wandte er sich beim Heulen des Windes um. Ein Zyklon wirbelte durch die Schlucht, direkt auf die beiden Toa zu.

„Falls wir das können, Bruder“, sagte Pohatu. „Falls wir das können.“

Kapitel 2

Pohatu packte Kopaka. Ein Stoß superschneller Geschwindigkeit und sie würden beide dem herannahenden Zyklon davonschießen. Kopaka schüttelte ihn ab.

„Manche Dinge, Bruder, kann ich selbst regeln“, sagte der Toa Nuva des Eises.

Daraufhin entfesselte Kopaka einen Eisstrahl aus seiner Schneesturmklinge. Er formte eine ein Meter dicke Wand quer durch die Schlucht. Der Zyklon traf sie frontal. Die Eiswand begann, brüchig zu werden. Kopaka setzte noch mehr Kraft ein, um sie zu flicken.

„Warum hauen wir nicht einfach--?“, sagte Pohatu.

„Ruhe“, antwortete Kopaka. „Ich muss mich konzentrieren.“

Pohatu zuckte mit den Schultern. Manchmal entschied sich Kopaka, die Dinge auf die schwierigste Weise zu tun, einfach nur um der Sturheit willen. Tatsächlich tat er das die meiste Zeit und Pohatu störte es nie sonderlich. Aber es nun zu tun, da sie über einem toten Körper standen und ein potenzieller Mörder auf freiem Fuß war, schien ihm eine schlechte Zeit dafür.

Seine Maskenkraft aktivierend, schoss Pohatu in Richtung des Zyklons davon, wobei er im Lauf durch Kopakas Eiswand vibrierte. Indem er in seiner Drehrichtung wieder und wieder um ihn herumrannte, hob er die Kräfte des Wirbelwinds auf. Er löste sich schnell auf und Pohatu kam schlitternd auf dem felsigen Untergrund zum Halten. Er schaute zurück zu Kopaka, aber alles, was er sehen konnte, war die weiße Wand. Genervt kickte Pohatu einen Felsbrocken gegen sie, wodurch er genau durch die Mitte ein Loch schlug. Durch das Loch konnte er einen verblüfften Kopaka sehen.

„Die beste Defensive ist eine gute Offensive, stimmt's?“, sagte Pohatu.

„Nicht, wenn man etwas beweisen will“, blaffte Kopaka.

Pohatu raste zurück an die Seite des Toa des Eises. „Und das wäre?“

„Denk mal drüber nach. Wenn Lewa einen Zyklon auf jemanden ansetzen würde, würde eine Wand – irgendeine Wand – ihn aufhalten? Oder würde er einfach dafür sorgen, dass seine Schöpfung aufsteigt und über die Barriere hinweggeht? Aber dieser Wirbelwind prügelte einfach weiterhin auf die Wand ein.“

„Also war Lesovikk nicht hier, um ihn zu lenken, oder...“, begann Pohatu.

„Oder er hat ihn erst überhaupt nicht erschaffen“, beendete Kopaka. „Manchmal ist ein Zyklon einfach nur ein Zyklon... kein Versuch, Beweismittel zu vernichten.“

Pohatu schaute sich auf dem Schluchtboden um. Er war übersät mit Höhlen, Felsvorsprüngen und eintausend anderen Orten, an denen sich jemand verstecken könnte. „Können wir hier raus? Über diesen Ort steht ganz groß 'Hinterhalt' geschrieben.“

Kopaka deutete auf Karzahnis Leiche. „Ich denke, er wäre deiner Meinung.“


Die beiden Toa lasen den Körper auf und brachten ihn zurück in das Lager der Agori und Matoraner. Tahu und Gali waren von ihrer Kundschaftermission in den Norden zurückgekehrt. Der Toa des Feuers lauschte den Nachrichten mit grimmiger Miene. Als Kopaka die Geschichte zu Ende erzählt hatte, kniete Tahu sich hin, um den Körper zu untersuchen. Nach einem Moment erhob er sich und ging davon, wobei er Kopaka bedeutete, ihm zu folgen.

„Das ist schlimm“, sagte Tahu leise. „Wir müssen uns das Vertrauen dieser Agori und Glatorianer verdienen, wenn wir Mata Nuis Wünschen entsprechen und hier eine friedliche Gesellschaft aufbauen wollen. Wir sind noch lange davon entfernt, einen Standort für Neu-Atero zu finden. Was uns jetzt gerade noch fehlt ist irgendein abtrünniger Toa, der herumrennt und seinen Privatkrieg führt.“

„Lesovikk ist immer noch unser bester Verdächtiger“, stimmte Kopaka zu. „Aber wir haben keine Ahnung, wo er hingegangen ist.“

„Ich schon“, sagte Tahu.


„Wir sahen, wie er nach Norden ging“, sagte Gali zu Pohatu. „Und wenn ich so drüber nachdenke... ich glaube nicht, dass er sein Schwert bei sich hatte.“

Pohatu runzelte die Stirn. „Nun, das ist nicht gut. Aber warum sollte er es zurücklassen?“

„Ich weiß es nicht“, sagte Gali. „Vielleicht sollte ihn jemand das fragen gehen?“

„Sollte man vielleicht tun“, erwiderte Pohatu. „Also, wie verlief eure Reise?“

Gali zuckte mit den Achseln. „Nicht so gut. Wir haben alles abgesucht, aber nichts sagte Tahu richtig zu. Wir sind noch lange davon entfernt, einen Standort für Neu-Atero zu finden. Aber das wird schon klappen. Wir schulden es unserem Volk und dem Volk von Spherus Magna.“

Pohatu nickte. Eine Schar Agori in der Nähe fiel ihm auf. Sie tuschelten untereinander und deuteten auf die Toa. Gerüchte über einen Mord in der Wüste machten bereits die Runde. Pohatu fragte sich, ob die Agori dachten, er und Kopaka hätten nicht nur den Körper gefunden, sondern sogar die Tötung selbst begangen.

Sieht so aus, als hätten wir einen Grund mehr, Lesovikk zu finden, dachte er. Und das besser bald.


Am nächsten Morgen, mit Reittieren und Proviant, brachen die beiden Toa nach Norden auf. Tahu hatte angeboten, mitzukommen, aber Kopaka hatte nein gesagt. „Falls die Agori uns zu verdächtigen beginnen, brauchen wir unseren Anführer hier, damit er die Dinge unter Kontrolle behält“, hatte der Toa des Eises argumentiert. „Du und Gali redet mit Ackar, lasst ihn wissen, was vor sich geht. Pohatu und ich werden uns um den Rest kümmern.“

Nun, einen mehrere Stunden langen Ritt vom Lager entfernt, dachte Pohatu, dass es an der Zeit wäre, die Frage zu stellen. „Also, wie werden wir mit ihm umspringen?“

„Was meinst du damit?“, fragte Kopaka.

„Schau mal, wir haben Tahu damals auf der Insel bekämpft, als er dieses Rahkshi-Gift in sich trug“, sagte Pohatu. „Und andere Toa sind in der Vergangenheit schon böse geworden und mussten aufgehalten werden... aber er ist immer noch einer von uns, und dieser Tage sind nicht allzu viele von 'uns' übrig. Außerdem, von dem was ich gehört habe... falls er Karzahni getötet hat... dann hatte er einen guten Grund.“

„Vielleicht ist das das Problem“, sagte Kopaka. „Er fühlte sich gerechtfertigt. Karzahni war schließlich eine Abscheulichkeit. Aber Monster zu bekämpfen ist unsere Aufgabe. Wenn wir zu glauben beginnen, dass wir einen guten Grund haben, sie zu töten, und wir das auch tun, dann werden wir keinen Deut besser als die. Wir sollen Verteidiger sein, keine Scharfrichter.“

„Ich meine ja nur...“

„Ich weiß, was du meinst... glaube mir, das tue ich“, sagte Kopaka. „Aber es ist eine dünne Linie zwischen einem Helden und einem Monster. Wenn Lesovikk sie überschritten hat, dann halten wir ihn auf. Endgültig.“ --- Die beiden Toa ritten drei Tage lang gen Norden. Das Land ging von braun in einen grünen, üppigen Wald über, der die Sanddünen ersetzte. Sie sahen keine Spur von Lesovikk oder irgendjemand anderem. Mehr als nur einmal wunderte Pohatu sich laut, was mit Lewa, dem Toa Nuva der Luft, passiert war. Vielleicht wäre ein Luftkraftbesitzer besser in der Lage, einen anderen zu finden, schlug er vor. Aber Lewa war vor Makutas Niederlage verschwunden und man hatte ihn seither nicht gesehen.

Kopaka wiederum konzentrierte sich auf den Mord. Sämtliche Beweise deuteten in eine Richtung, aber was, wenn es nicht die richtige Richtung war? Sicher, Lesovikk hatte Mittel, Motiv und Gelegenheit, um Karzahni zu töten, aber das traf auch auf viele andere zu. Und was das betraf, vielleicht ging es dabei nicht um Karzahni, nicht persönlich?

Pohatu verstand nicht, worauf sein Freund hinauswollte. „Jemand hat ihn mit einem Schwert abgestochen und ihn über den Rand einer Klippe gestoßen. Wie soll das bitteschön nicht persönlich sein?“

Kopaka zuckte mit den Achseln. „Ich weiß es nicht. Es ist einfach... was, wenn es dabei nicht um etwas ging, das Karzahni getan hatte, sondern darum, wofür er stand?“

„Verrückte Leute mit zusammengeflickten Masken und einer richtig miesen Grundhaltung? Ja, ich kann mir vorstellen, wie Karzahni für so etwas steht.“

Bevor die Debatte weitergehen konnte, hielt Kopaka eine Hand hoch, um so für Stille zu sorgen. Etwas bewegte sich im Wald vor ihnen. Lesovikk? Jemand anders? Kopaka sammelte seine Elementarenergien, bereit für einen Angriff.

Nichts konnte auch nur einen der Toa auf das vorbereiten, was als nächstes geschah. Ein Schrei riss durch ihre Geister, einer, der aus purer Qual und noch etwas anderem bestand... völligem Entsetzen. Der mentale Schrei war so stark, dass beide Toa von ihren Reittieren stürzten und mit den Händen ihre Audiorezeptoren bedeckten. Das brachte nichts. Der Schrei war nicht physikalischer, sondern telepathischer Natur, und er brachte kurz aufblitzende Bilder mit sich, die keiner der beiden Toa jemals vergessen würde.

Als er schließlich verklang, war Kopaka der erste auf den Beinen. Bevor Pohatu ihn stoppen konnte, rannte er in den Wald davon. Als der Toa des Steins ihn einholte, traf er Kopaka über etwas stehend an, das wie ein Stück scharlachroter Gelatine aussah. Pohatu schaute sich um und sah, dass ähnliche Objekte den Boden in hunderten Metern Umkreis bedeckten. „Ist das--?“

Kopaka nickte. Selbst wenn ich keinerlei Beschreibungen gehört hätte, hätte dieser mentale Blitz mir alles verraten. Das ist Tren Krom, überall verstreut.“

Pohatus Augen weiteten sich. „Der Tren Krom?“ 'Schau-ihn-dir-an-und-du-drehst-durch, hat-einst-das-Universum-beherrscht'-Tren-Krom? Was könnte ihn... das da... antun?“

Kopaka antwortete nicht. Tren Krom sollte Karzahni kräftemäßig weit in den Schatten stellen. Aber jemand oder etwas hat ihn binnen eines Augenblicks zu Stücken reduziert und keine offensichtlichen Hinweise zurückgelassen. Es war gewiss ein Verbrechen, das in der Macht eines Toa der Luft stand, bis auf eine Sache. Es war ein Bild telepathisch in Kopakas Verstand geschickt worden, das nicht auf Lesovikk hinwies. Es war ein einfaches, klares Bild eines einzigen Objekts.

Eines roten Sterns.

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